Impuls zum Palmsonntag, 4. April 2020
Palmsonntag
Kurz vor Karfreitag feiern wir an Palmsonntag ein Freudenfest. Es ist der Tag, an dem Jesus in Jerusalem einzieht.
Ein triumphaler Empfang wird Jesus bereitet. Als er auf einem Esel nach Jerusalem reitet, ist die Strasse gesäumt mit Menschen, die ihm zurufen: «Hosanna! Hosanna in der Höhe!» Sie legen ihre Kleider vor ihm auf den Weg und wedeln mit Zweigen.
Sie freuen sich, weil sie von Jesus nichts weniger erwarten, als dass er derjenige ist, der Frieden und Gerechtigkeit bringt. Bevor es zum allgemeinen Jubelruf wurde, bedeutete «Hosanna» die Bitte, Gott möge Hilfe und Rettung gewähren. Gleichzeitig erfüllt sich das Prophetenwort aus Sacharja 9,9:
«Juble laut, Tochter Zion, jauchze, Tochter Jerusalem, sieh, dein König kommt zu dir, gerecht und siegreich ist er, demütig und auf einem Esel reitend, auf einem Fohlen, einem Eselsfohlen.»
Jesus ist berühmt und auf ihm lasten die hohen Erwartungen von unzähligen Menschen, die in ihm den Messias sehen. Wir wissen, dass schon ein paar Tage später der Wind dreht: Jesus wird verspottet und hingerichtet. Selbst seine engsten Jünger sehen ihre Erwartungen enttäuscht.
Wenn ich in einer schwierigen Situation stecke, weil ich unzufrieden, krank oder übergangen werde, suche ich nach Halt, nach einem Ausweg, nach jemandem, der mich aus dieser Situation befreit. Auf wen richte ich dann meine Hoffnung?
Wir suchen uns moderne Helden: Sportler, Politikerinnen, Schauspieler. Sie sollen uns retten oder wenigstens ablenken und zerstreuen. So werden Stars gemacht. In unserem kollektiven Kurzzeitgedächtnis werden diese so schnell fallengelassen, wie sie hochgejubelt werden.
In einer konkreten Not kann es aber der Ehepartner, Freunde oder die Ärztin sein. Kann ich aber diesen zumuten, dass sie mich retten? Können sie diese Last tragen? Ja, sie können helfen, aber retten?
Jesus ist an Karfreitag gestorben. Er ist den Weg gegangen, den alle Menschen gehen müssen. Er hat die Niederungen des menschlichen Lebens durchlitten. Nicht bloss durchlitten, sondern überwunden! In seiner Auferweckung ist er uns zur Hoffnung geworden. Zur Hoffnung darauf, dass er unsere Rettung ist. Aber vielleicht nicht so, wie wir es erwarten.
Bleiben Sie hoffnungsvoll!
Herzliche Grüsse
Matthias Felder, Vikar
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